Heinrich Plett (1853-1934) und Katharina Teske (1857-1918). Ich war begeistert, Unterlagen zu finden, die den Stammbaum meiner Urgroßmutter, Katharina Teske Plett, vervollständigten. Die transkribierten Briefe aus Russland und Saskatchewan in den frühen 1900er Jahren werden unten zusammen mit den Stammbäumen von Teske und Plett gezeigt. Zum Inhalt:
Die Entdeckung der Teskes Ich war neugierig auf die Teskes, seit ich einen Brief meines Urgroßvaters Heinrich Plett (1850-1934) #54349 las, in dem die Familie seiner Frau, Katherina Teske (1857-1918) #69167 skizziert waren. Alles, was er sagte, war neu und anders! GRANDMA zeigte nur Namen ihrer Eltern, und die waren falsch. Heinrichs Motivation für das Schreiben im Jahr 1910 war eine Erbschaftsangelegenheit. Katharinas Onkel Benjamin Teske #85929 war ohne Nachkommen in den USA gestorben und hatte ein Vermögen hinterlassen. Ein Teil seines Nachlasses sollte Katharina und ihren Geschwistern als überlebenden Kindern von Benjamins Bruder Cornelius zustehen. Ich weiß nicht, ob Geld nach Russland gekommen ist, aber die Liste der Kinder von Cornelius und ihrer Ehepartner war ein Schatz! Aber meine Recherchen nach Katharinas Familie gingen immer noch ins Leere. Ich suchte weiter nach anderen Briefen in der Mennonitische Rundschau, in denen die Familie erwähnt wurde. Katharinas Schwester Maria #10629 und ihr Mann Heinrich Schroeder #668224 schrieben herzergreifende Nachrichten aus Terek, wo sie ums Überleben kämpften, aber sie teilten nur wenige genealogische Details. Katharinas Cousin, Tobias Schmidt (1866-1936) #284406 schrieb hilfreich aus Saskatchewan und listete alle Kinder seines Großvaters, Michael Teske (1799-1858) #78192, auf. In dieser Liste wurde Cornelius Teske erwähnt, obwohl er in den GRANDMA Auflistungen für diese Familie fehlte. Ich hatte unseren Cornelius gefunden! Aber ich wusste es nicht, bis ich einen weiteren Schatz fand. Mehrere von Michaels Kindern reisten aus Wolhynien, Russland (früher Polen, jetzt Westukraine), nach Amerika. Eine übersetzte Volkszählung von 1850 aus Wolhynien, wohin die Teskes 1846 zogen, zeigte Cornelius zusammen mit seinen Eltern, Geschwistern, seiner Frau Eva—endlich ein Name für sie!—und fünf Kindern. Und die Volkszählung ergab das Alter für alle! Katharina war noch nicht geboren, es war sicher ihre Familie. Cornelius blieb nicht lange in Wolhynien. Bis 1857, als Katharina geboren wurde, war die Familie zurück in Waldheim, Molotschna, wo sie vor Wolhynien waren. Katharinas Geschwister, Johann, Susanna und Kornelius besuchten dort 1861-62 die Schule. Die Familie besuchte die Alexanderwohl-Mennonitengemeinde, wo vier von Katharinas Geschwistern Mitglieder wurden, als sie von 1864 bis 1871 getauft wurden. Wahrscheinlich zog die Familie wieder um, bevor Katharina volljährig war und getauft werden konnte. Formelle Versetzungsbriefe sind nur für Maria (nach Rudnerweide, Molotschna im Jahr 1867) und Susanna (nach Pordenau, Molotschna im Jahr 1870) vermerkt. Im Jahr 1877 heiratete Katharina den Lehrer Heinrich Plett (1850-1934) #54349. Sie feierten ihren 25. Hochzeitstag am 5. Mai 1902 in Alexanderfeld, Sagradovka, und bekamen zehn Kinder, von denen neun die Kindheit überlebten. Katharinas Schwester Aganetha Teske Beier hatte drei Kinder, die nach Nordamerika kamen. Sie reisten zunächst nach Sibirien im Norden Russlands. Cornelius Beier (1897-1972) lebte in Saskatchewan und zog später nach Langley Township, B.C. Ich frage mich, ob sich unsere Wege gekreuzt haben! Agnes Beier Hiebert (1886-1957) reiste nach China auf dem Weg nach Reedley, Kalifornien. Sohn Heinrich Peter Beier (1902-1941) starb bei einem Autounfall in Reedley, Kalifornien. Einige Nachrufe sind unten aufgeführt. Das Zusammensetzen all dieser Fragmente führte zu den untenstehenden Stammbäumen. Da ein Großteil von Katharinas Erbe in ihren Kindern liegt, habe ich auch einen Plett-Stammbaum erstellt. Drei frühere Generationen von Teskes befanden sich ebenfalls in GRANDMA, aber diese Verbindungen waren zweifelhaft. Ich fand einige coole Dokumente in Ancestry, wie die Heiratsurkunde von 1731 von angeblich Michaels Großeltern, Martin Teske #1181890 und Dorothea Elisabeth Kopitzken #1181891. Aber mehrere Stammbäume zwischen Michael und Martin waren inkonsistent, und bestätigende Aufzeichnungen waren spärlich. Katharinas Cousin Abraham Teske (1871-1926) #82213 schrieb 1911 aus Saskatchewan. Ich genoss seine Perspektive auf die Anpassung an das Leben in Kanada: “Wir sind noch nicht sehr lange hier in Kanada : nur erst vom 27. Januar 1910. Sehr viel kann ich noch nicht sagen, aber bis jetzt könnten wir es noch immer aushalten ; wenn doch im Anfang manches nicht so ist, wie man es wünscht, so vertrauen wir doch auf Gott, er wird uns nicht verlassen. Wir haben das auch hier schon erfahren ; wenn man auf ihn vertraut, bringt er auch wieder Hilfe.” Es gab einige berühmte Teskes, aber ich konnte nicht sagen, ob wir verwandt sind. Johann Gottfried Teske (3. Mai 1704 - 25. Mai 1772) war ein bekannter preußischer Physiker, Philosoph und Akademiker, der in Königsberg, Preußen (heute Kaliningrad, Russland) lebte. Edmund Rudolph Teske (7.3.1911 - 22.11.1996 Los Angeles) war ein Fotograf, der für seine experimentellen Methoden und sein umfangreiches Werk, darunter Porträts von Entertainern, bekannt war. Seine Eltern waren Rudolph Teske (1888-1969) aus Russland und Olga Ritter Schulz (1888-1963). Der berühmteste heutige Teske ist vielleicht der Orlando Magic Basketballstar Jon Teske. Jon wurde am 4. Mai 1997 als Sohn von Ben und Julie Teske geboren. Ben ist ein bekannter Name in der Familie Teske. Jon hat auch eine spirituelle Seite, die mitschwingt. Sein Großvater mütterlicherseits, Jim Zuidema aus Grand Rapids, Michigan, ist ein beliebter Berater. Reporter George Sipple von der Detroit Free Press fragte, welchen Rat Jim seinem Enkel in dieser Woche, im März 2018, gab. "Ich teile normalerweise einen Bibelvers mit ihm", sagte Zuidema. "Sprüche 18:12. Da steht, dass das Herz eines Mannes vor seinem Untergang stolz ist. Aber vor der Ehre kommt die Demut. Das ist unser Gebet mit Jon, dass er nicht stolz wird." Ich hoffe daß Sie diesen Besuch unserer gemeinsamen Geschichte genießen. - Irene Plett Teske-Stammbaum Michael Teske #78192, geboren 27 Apr. 1799 Russland, starb 15 Apr 1858 Russland. Ehepartner: Richert, Susanna, #86025, geboren 1793, starb 20. November 1862. Ihre Kinder, die alle 1845 mit ihnen nach Wolhynien ausgewandert sind:
Dazu gehören die Kinder von Cornelius Teske #85940 und Eva ___ #103451:
Plett-Stammbaum Kinder von Heinrich Plett und Katharina Teske:
Briefe Ich habe die Briefe unten aus der ursprünglichen gotischen Schrift transkribiert. Zur besseren Übersichtlichkeit habe ich Absatzumbrüche und Aufzählungszeichen hinzugefügt. Erläuternde Informationen, die im Original nicht enthalten sind, wurden in eckigen Klammern hinzugefügt. Eine englische Übersetzung ist verfügbar. Heinrich Schröder und Maria Teske: ein hartes Leben in Terek Maria Teske #10629 war eine Schwester meiner Urgroßmutter, Katharina Teske. Sie und ihr Mann Heinrich Schroeder #668224 zogen nach Terek. Die Siedlung am Fluss Terek im Südosten Russlands wurde 1901 für die wachsende Zahl landloser Familien in Molotschna gegründet. Sie ist heute Teil der Republik Dagestan. Leider entsprach das Leben in Terek nicht den Hoffnungen der Siedler. Cornelius Krahn schreibt in seinem Artikel über Terek: "Im Jahr 1902 gab es einen totalen Ernteausfall.... In den Jahren 1908 und 1909, nach wiederholten Ernteausfällen, verließen viele.... Große Schäden wurden 1909-10 durch Heuschrecken und durch häufige Überschwemmungen im Juni, Juli und August verursacht. Im Jahr 1905 starben 105 Personen an Malaria und Typhus, die durch die Überschwemmungen verbreitet wurden." Nach Angriffen durch andere ethnische Gruppen nach der Revolution von 1917 leerte sich die Siedlung 1918. Einige kehrten nach Versprechungen der Rückgabe zurück, aber bald "wiederholten sich Diebstahl und Mord, und es wurde offensichtlich, dass die Mennoniten nicht bleiben konnten.... Die mennonitische Siedlung Terek war das einzige Unternehmen dieser Art der Mennoniten Russlands, das ein völliger Misserfolg war." (Krahn, Gameo) Heinrichs und Marias Situation war nicht besser. Eine Tochter war jahrelang bettlägerig, und die Finanzen waren aufgrund hohe medizinischen Kosten sowie schlechte Ernten knapp. Die Schroeders dankten der Rundschau-Editor oft dafür, dass sie unerwartete Geschenke weitergeleitet hatte, um ihnen und anderen Familien in Not zu helfen. Im Jahr 1917 schrieben sie aus Seuzowa, einem unbekannten Ort in Russland, und baten um weitere Hilfe. Es scheint, dass auch sie Terek aufgegeben hatten. veröffentlicht 21. April 1909 S. 6 Chartsch, den 6. Feb. 1909. Ich wünsche Euch Segen in Eurem Geschäft und der Herr segne Sie für Ihr Bemühen. Haben neulich eine Nummer der “Rundschau” gelesen, es war mir auch so heimisch, weil ich früher die “Rundschau” gelesen und nun auch noch gerne lesen möchte, aber ich bin zu arm geworden auf dem Terek durch viele Krankheit und sehr schlechtes Land. Lieber Freund [Martin] Fast [#2615], bitte um die Adressen unserer Freunde in Amerika, als:
Und noch meiner Frau Freundschaft:
Lieber Editor, bitte um die Adressen, wenn es möglich ist. Ich möchte mich doch mit ihnen noch freuen, wenn auch nur brieflich. Ich kann Ihre Mühe nicht vergelten, bitte der Herr möge es thun. Herzlich grüßend, Heinr. u. Maria Schroeder. (Adressen: Abr. Martens, Buhler, Kan. Bernhard Ratzlaff, Jansen, Nebraska. Die anderen können selber antworten. Gruß.—Ed.) ________________________ veröffentlicht 7. Juli 1909 S. 12 Br. Heinrich Schroeder, Chartsch, Terek, schreibt am 28. Mai: Lieber Editor! Gnade, Barmherzigkeit und den Frieden Gotte wünschen wir Euch. Die “Rundschau” ist doch ein gutes Blatt, bringt Nachrichten von überall. Unsere Eltern sind tot, und Freunde und Geschwister wohnen in der weiten Ferne, dann ist es doch schön, wenn die “Rundschau” Nachricht bringt. Lieber Vetter Heinrich Gäde, ich habe durch den lieben Editor 23 Rubel erhalten. Das Geld kam ganz unerwartet. O wie haben wir uns gefreut! Ich kann es nicht vergelten; möchte der liebe Gott Dich, lieber Br. Fast, reichlich segnen für Deine Liebe zu den Armen in Rußland. Unsere Tochter liegt schon vier Jahre im Bett—sie liest die “Rundschau” auch so gerne. Wir danken herzlich für die an uns bewiesene Liebe. _________________________ veröffentlicht 5. Januar 1910 S. 13 Schw. [in Christus] Heinrich Schroeder [Maria Teske #106249], Terek, schreibt: “Die Gabe von Vetter Schmidt erhalten. Wir danken herzlich. Unsere Tochter ist schon zweimal operiert und jetzt soll sie noch zum dritten Mal operiert werden; wir sind dadurch ganz arm geworden. Getreide giebt es hier nicht und es geht uns sehr knapp. Oft fehlt es an Brot und Kleider. (Wir haben gestern wieder eine Gabe an Br. Schroeder geschickt, diese kam von Br. F. M., Inman, Kansas.—Editor.) __________________________ veröffentlicht 23 Mar 1910 S. 30 Chartsch, den 17. Jan. 1910. Lieber Bruder [in Christus] und Editor! Wünschen Dir viel Glück und Segen im Geschäft. Wir danken herzlich für die Gabe, welche wir am 12. Januar erhalten haben. Wir haben nicht Worte genug, Dir für Deine Mühe zu danken, glauben aber, daß der Herr es vergelten wird. Wir haben es aufrichtig an die Notleidenden verteilt, der Lehrer hat auch fünf Rubel bekommen, er heißt Gerhard Rosfeld. Es hat eine große Freude gegeben, sie sagen auch herzlich Dank, wenn es auch nur ein paar Rubel sind, so sind sie doch viel wert auf dem Terek. Wir haben uns von unserem Teil Nahrungsmittel und Kleider gekauft. Das Umziehen hört sich hier auf dem Terek auf. Der liebe Herr kann ja alles wunderbar führen, er kann die Herzen lenken. Sage nochmals herzlich Dank. Unsere kranke Tochter, die schon vier Jahre gelegen hat, liest sehr gerne, sie hat in der Rundschau vom Buch des Editors gelesen und möchte es so gern haben, wissen aber keinen Weg es zu bezahlen. [Martin Fast schrieb über seine Russlandreise von 1908, die er ursprünglich in Abschnitten in der Rundschau teilte und die 1909 in "Reisebericht und Kurze Geschichte der Mennoniten" veröffentlicht wurde.] Grüßend, Heinr. u. Maria Schröder. __________________________ veröffentlicht 18. Mai 1910 S. 15 Chartsch, Terek, den 5. April 1910. Lieber Bruder [in Christus] Fast [#2615]! Wir wünschen dich die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes, auch viel Segen zu deiner Arbeit und Gesundheit, daß du deine Arbeit mit Freunden und als für den Herrn tun kannst. Wir können nicht dankbar genug sein, für das was du für uns getan hast, der Herr wolle es vergelten. Wir wußten keinen Rat mehr, wir hatten in der Apotheke schon Schuld und doch sollte immer mehr Medizin sein, denn unsere kranke Tochter hatte oft große Schmerzen—da kam die Hilfe, wir erhielten 100 Rubel durch Ältesten Franz Enns. Sagen nochmals herzlichen Dank für deine Mühe. Das Kanal graben ist hier besonders schwer; haben den Damm am Zulak ausgebessert und den Talma Fluß größer gegraben; oben drei [5.5 m] und unten zwei Faden [3.6 m] breit. Ich habe eine Woche immer gegraben; es war sehr schwer, bin schon 65 Jahre alt, aber dem Herrn sei Dank; er hat mir Kraft gegeben. Es würde nicht ganz so schwer sein, wenn es etwas half, aber man hat jedes Jahr dieselbe Arbeit und richtet nichts aus; doch wenn wir zum Haus des Herrn kommen, dann sind wir froh, daß es nicht so bleiben wird. Den 4. April hatten wir eine gesegnete Versammlung, Br. Janzen No. 4. sprach von Nikodemus, wie er zur Nachtzeit zu Jesu kam. Br. Wittenberg legte seinen Bemerkungen Luk. 17, 26, 27 zu Grunde, er hielt eine wichtige Predigt. [Und wie es geschah in den Tagen Noahs, so wird's auch sein in den Tagen des Menschensohns: Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um. Lutherbibel 2017] Wir sollen nicht nur bauen helfen, sondern darnach streben, die ewige Seligkeit zu erlangen, um bei unserm Jesum zu sein immer und ewig. Herzlich grüßend eure Mitpilger nach Zion, Heinrich u. Maria Schroeder ________________________ veröffentlicht 3. August 1910 S. 12 Chartsch, den 23. Juni 1910. Lieber Bruder [in Christus] Fast [#2615]! Wünsche dir samt Familie viel Segen. Habe das Geld 28 Rubel erhalten und etwas später den Brief mit sechs Rubel und haben alles ausgeteilt an Kranke und Bedürftige und Witwen, so wie du bestellt. Sie waren alle sehr froh und sagen herzlich Dank; der Herr möchte die Geber und Editor dafür segnen. Möchte noch besonders eine Frau erwähnen; ihr Mann liegt im Krankenhaus in der Krim und sie ist hier sehr arm mit vier Kindern; als sie etwas bekam, freute sie sich sehr; sie konnte nichts sagen, denn die Kinder waren hungrig und haben noch Brot geschrieen. Jetzt konnte sie Mehl kaufen und die Kinder sättigen. Also ist wieder geholfen. Wir sagen auch herzlich Dank; wie freut man sich, wenn unerwartet etwas kommt, wenn es so sehr nötig ist. Nebst Gruß von euren Mitpilgern, Heinrich u. Maria Schröder _________________________ veröffentlicht 23. Mai 1917 S. 13 Hinweis: Striche ( — ) sind im Originaldruck enthalten. Seuzowa, den 30. Januar 1917. Lieber Editor [C.B.] Wiens. Es freut uns sehr daß du unsere Bitte hast angenommen und hast uns 30 Rubel geschickt, so sagen wir sehr vielmal dankschön. Der Herr möchte es vergelten. Aber noch eine Bitte: Wenn es möglich ist daß da noch mitleidige Herzen sind. Wir wissen nicht wie durch zu kommen. Wir sind alle beide alt und können nichts verdienen, die Kleider sind abgerissen und die 30 Rubel sind sehr viel wert, aber sie reichen nicht aus, unsere Notdurft zu stillen. Haben Stroh gekauft und das kommt — Rubel, der — ist hier jetzt alles so teuer, dann bleibt uns nichts übrig zu einer Kuh und Saatweizen haben wir auch noch keinen auch nicht Gerst und Hafer zum säen. Zu borgen ist gar nichts und der Weizen ist — Mehl kostet — und so ist alles so teuer, wir wissen nirgends hin als zum Editor. Wir haben dort [in Amerika] auch viele Freunde, haben auch geschrieben, aber keine Antwort erhalten. Ich weiß nicht, bekommen sie nicht die Briefe oder sind sie tot. Nun der liebe Heiland wird es dem Editor belohnen wenn er für uns wirkt. Bitte, bitte. Herzlich grüßend Heinrich und Maria Schroeder. Rundschau-Redakteur Martin B. Fast (1857-1949) half oft den Teskes in Terek. Foto mit Genehmigung von Preservings verwendet. Anmerkung: Martin B. Fast (1857-1949) #2615 war von 1903-1920 Herausgeber der Rundschau. Er schickte oft finanzielle Hilfe nach Russland und ermutigte andere zu Spenden. Er besuchte Russland 1908 und erneut 1919 während des Bürgerkriegs. Fasts Hilfsarbeit führte 1920 zur Gründung des Mennonitischen Zentralkomitees, dessen erster Generalsekretär er war. Als Fast im Oktober 1910 die Rundschau aus gesundheitlichen Gründen verließ, baten ihn über 200 Personen brieflich zu bleiben. C.B. Wiens (1870-1962) übernahm den Posten des Redakteurs. Fast erholte sich wieder und wurde Minister in Reedley, Kalifornien, und setzte seine Leidenschaft für Missionen fort. Tobias Schmidt: Die Kinder von Michael Teske Tobias D. Schmidt (1866-1936) #284406 war der Cousin meiner Urgroßmutter, und der Sohn von David Schmidt #85950 und Helena Teske #85947. Seine Erklärung der Familie von Michael Teske lieferte den fehlenden Cornelius Teske #85940 in unserem Stammbaum. Tobias kam mit seinen Eltern am 2. September 1874 an Bord der S. S. Colina in den USA an. Im Jahr 1892 heiratete er in South Dakota Helena Unruh #104496, die Witwe seines Bruders Heinrich #87263. Helena hatte zwei Kinder aus ihrer ersten Ehe und dann fünf mit Tobias. Die Familie kam 1901 nach Kanada. Tragischerweise starb im folgenden Jahr der zweijährige Sohn John, woraufhin ein weiterer Sohn geboren wurde. Tobias starb 1936, fünf Jahre nach seiner Frau. Beide wurden in Waldheim, Saskatchewan, begraben. veröffentlicht 9. Juni 1909 S. 14-15 Laird, [Saskatchewan], den 29. April 1909. Lieber Editor! Einen herzlichen Gruß zuvor! Habe schon oft in der werten “Rundschau” nach einem Bericht von Freunden gesucht, aber bis jetzt vergeblich. Wir möchten so gerne etwas von Vaters und Mutters Geschwister und ihren Kindern erfahren. In No. 16 der “Rundschau” las ich einen Bericht von Heinrich Schröder, Chartsch, Sibirien (wohl Terek? — Ed.): der Schreiber fragt nach seiner Frau Onkeln Benjamin und Christian Teske, von Polen [Wolhynien] nach Amerika ausgewandert. Weil ich auch zwei Onkel habe mit denselben Namen, dachte ich ob Maria Schröder wohl meine Nichte [Cousine] sei. Mein Großvater hieß Michael Teske [#78192]: er hatte sechs Kinder, drei Söhne, Kornelius, Benjamin, und Christian, drei Töchter: Susanna, verheiratet mit Benj. Dirks; Anna, verheiratet mit Abraham Ratzlaff; und Helena, verheiratet mit David A. Schmidt; die letztgenannten waren meine Eltern. Benjamin, Christian, Anna und Helena zogen in dem Jahre 1874 von Heinrichsdorf, Wolhynien, nach Amerika. Diese sind schon alle gestorben. Wenn Frau Heinrich Schröder meine Cousine ist, dann bitte, berichtet doch ob Dein Vater noch lebt und wie es Euch geht. Persönlich wird es wohl nicht werden, aber doch durch Schreiben. Leben von meines Vaters Bruders Kinder noch welche? Sein Name war Jakob Schmidt [#60741], er wohnte in Waldheim. Ich würde herzlich dankbar sein, wenn ich Nachricht von den lieben Freunden bekäme. Was machen alle Freunde in Süddakota, wo wir so lange gewohnt haben ; einen herzlichen Gruß an Euch alle. Wie wir gehört haben, sind viele weggezogen. Ob die ein gutes Loos getroffen haben? Wenn wir Nahrung und Kleider haben, sollen wir uns genügen lassen. Wir sehnen uns nach einem Wiedersehen. Schwager Wilh. Liedke, [#509459] ich habe noch keine Antwort erhalten. Wir sind alle gesund und munter. Grüße Dich samt Familie und bitte um einen Brief. Auch die Geschwister und Freunde in Turner [und] Hutchinson County möchten von sich hören lassen. Bruder Peter [#284410] und Schwager C. B. Schmidt in Norddakota, wir warten auf einen langen Brief. Jetzt noch ein wenig zu unseren lieben Geschwistern Johann Schmidt und Heinr. Bartels in China. Wir haben Euren werten Brief längst erhalten, werden auch wieder schreiben. Br. Johann laßt uns mir oft das Lied singen: “Eilet fort, denn die Zeit unseres Lebens vergeht,” und an glückliche Stunden uns erinnern. Mein Wunsch ist, der Herr möchte Euch alle segnen und uns einst alle dort oben zusammen bringen, wo wir auf immer vereint beim Herrn sein werden. Hier in Canada haben wir ein spätes Frühjahr, hoffentlich wird es bald warm, daß wir unsere Saat in die Erde bringen können. Wünsche dem Editor und den Seinen Gottes Segen in der Arbeit, sowie allen Lesern. Tobias D. Schmidt. Heinrich Plett #54349: Das Teske-Erbe Der Großvater meines Vaters, Heinrich Plett (1853-1934) #54349, heiratete Katharina Teske (1857-1918) #69167. Sie lebten in Friedensfeld, Sagradovka, und hatten zehn Kinder. Ich erzählte mehr über sie in einer früheren Geschichte, die mehrere seine Briefe aus Russland enthielt. veröffentlicht 17. Aug 1910 S. 12 Friedensfeld, Sagradowka, den 5. Juli 1910 Werter Bruder Fast! Einen herzlichen Gruß der Liebe zuvor. Bitte meinem Schreiben in der werten Rundschau ein bescheidenes Plätzchen zu gewähren. Soeben erhielt ich von unseren Geschw. Heinrich Schröder, Terek, einen Brief, in welchem er uns schreibt, daß wir dort in Amerika noch Vettern und Nichten haben, als: Jakob Schmidt, David Schmidt, und noch ein David Schmidt, der Maria Teske zur Frau hat, welche auch unsere Nichte sein soll. Ferner schreibt er uns, daß unser Onkel Benjamin Teske, der ein rechter Bruder von unserem verstorbenen Vater, Kornelius Teske, hier in Rußland war, dort in Amerika kinderlos gestorben und ein ziemliches Vermögen hinterlassen haben soll. Die Erben dort in Amerika sollen ihren Teil wohl schon erhalten haben; unseres verstorbenen Vaters Kornelius’ Teil soll aber verpachtet worden sein, bestehend aus 20 Acres Land. Man hat schon durch die Rundschau nach den rechtmäßigen Erben gesucht, was mir leider nicht in die Hände gekommen ist. Nun möchte ich euch, ihr lieben Onkel und Nichten bitten, ich weiß leider eure Adressen nicht, oder wenn euch dieses nicht in die Hände kommt, so sind andere Rundschauleser, die mit dieser Erbschafts-Angelegenheit bekannt sind, hiermit freundlichst gebeten, uns in dieser Angelegenheit einen Liebesdienst zu erweisen in Rat und Tat, wofür wir ihnen allen im Voraus den herzlichsten Dank sagen. Unser Vater Kor. Teske, der ein Bruder zu unserem verstorbenen Onkel Benjamin Teske in Amerika war, ist schon vor acht Jahren gestorben, und hat Kinder hinterlassen, die nun auf sein Erbteil ein Recht haben, Anspruch zu machen. Die Erben sind: 1. Heinrich Teske, welche beide gestorben sind, haben aber Kinder hinterlassen. 2. Johann Teske, 3. Kornelius Teske, 4. Kornelius Richert, verheiratet mit Anna Teske. 5. Heinrich Schröder, verheiratet mit Maria Teske. 6. Joh. De-Jeger, verheiratet mit Susanna Teske. 7. Heinrich Plett, verheiratet mit Kath. Teske. 8. Peter Baier, verheiratet mit Aganetha teske. Also 8 Erben hier in Rußland. Meine Adresse ist: Russia, Post Tiege, Gouv. Cherson, Pred. Heinrich Plett, Friedensfeld. Lieber Br. Plett! Ich stelle deinen Namen heute auf die Liste und erwarte daß du vielleicht monatlich einen Bericht schreiben wirst—bitte. Gruß. Editor. Abraham Teske: Besucht uns im kalten Kanada Abraham C. Teske (1871-1926) #82213, ein Landwirt, war war der Cousin meiner Urgroßmutter, und der Sohn von Christian Michael Teske #81698 und Elisabeth Schmidt #86026. Im Alter von drei Jahren kam er mit seinen Eltern und sechs weiteren Geschwistern aus Wolhynien, Russland, am 2. September 1874 an Bord der S.S. Colina in Amerika an. Im Jahr 1910 zog Abraham mit seiner Frau Maria Jantz #85938 und ihren Kindern nach Saskatchewan, von wo aus er diesen Brief schrieb. Aber vielleicht war es in Kanada zu kühl, denn 1921 kehrte die Familie nach Amerika zurück. Im Jahr 1926 starb Abraham in Benton Harbor, Michigan; seine Frau folgte ihm 1945. veröffentlicht 15 März 1911 S. 11 Morse, Saskatchewan, den 11. Februar 1911. Werter Editor der Mennonitischen Rundschau! Einen herzlichen Gruß zuvor an alle Leser. Wünsche euch allen die schöne Gesundheit im neuen Jahr. Da ich ein Leser der Rundschau geworden bin durch einen guten Freund ; — wollte mir die Rundschau selbst bestellen, aber er war mir zuvor gekommen. Ich bin ihm für dieses Neujahrs-Geschenk sehr dankbar. Wollte schon lange schreiben ; aber es wurde ja immer nichts; es lag nicht daran, daß nicht Zeit war; aber es schien als wollte es nicht passen. Ich wollte auch immer etwas von Freunden und Bekannten lesen, fand aber immer nichts. So fiel mir der Gedanke ein : Am Ende geht es den anderen auch so. So werde ich denn durch die werte Rundschau etwas von uns hören lassen. Wir sind, Gottlob und Dank, alle schön gesund und wünschen dem Editor und allen Freunden und Lesern dasselbe von Herzen. Das Wetter ist hier ja noch immer winterlich. Es fing gleich nach Weihnachten an. Bekamen ziemlich Schnee ; dann gab es auch ein paar gute Schneestürme dazwischen ; doch auch einige schöne Tage. Aber im Gewöhnlichen ruht der Schnee nicht sehr : denn wenn sich eine “kleine Luft” erhebt, dann weht er bald von õrden nach Süden und von Westen nach Osten. Wir haben im Durchschnitt über 12 Zoll Schnee. Es war dabei noch nicht sehr kalt, ausgenommen ein paar Tage im Januar. Wir sind noch nicht sehr lange hier in Kanada : nur erst vom 27. Januar 1910. Sehr viel kann ich noch nicht sagen, aber bis jetzt könnten wir es noch immer aushalten ; wenn doch im Anfang manches nicht so ist, wie man es wünscht, so vertrauen wir doch auf Gott, er wird uns nicht verlassen. Wir haben das auch hier schon erfahren ; wenn man auf ihn vertraut, bringt er auch wieder Hilfe. So komme ich zu meinen Freunden, nämlich:
Was macht ihr dort alle? Seid doch alle so gut und schreibt uns einen langen Brief. Wir lesen die gerne und werden sie auch beantworten. Ihr lieben Cousinen in Rußland und Amerika, Kansas, laßt von euch hören. Bei den Letztgenannten war ein Jahr zurück auf Besuch. Kann mich euer noch gut erinnern, und ihr lieben Onkel, Cornelius [#59020], Abraham [#72916] und Daniel Schmidten [#49885], seid noch alle herzlich gegrüßt. Kommt und besucht uns auch hier im kalten Canada. Hier, kommt es mir so vor, ist auch zu leben wenn der Herr seinen Segen gibt. Wenn ihr uns nicht anders könnt besuchen, dann mit einem langen Brief. Nun will ich zum Schluß eilen, daß es nicht zu viel Raum einnimmt in der Rundschau. Mit herzlichem Gruß verbleibe ich, Abraham C. Teske, Morse, Sask., Canada. Nachrufe Agnes Beier Hiebert (1886-1957) (Katharinas Nichte) Agnes Beier #38460 war die Tochter von Aganetha Teske und Peter Beier. Eine begabte Krankenschwester, die wusste, wie man gebrochene Knochen einrichtet, Aganetha war auch als Bäuerin beschäftigt. GRANDMA sagt, dass Agnes in Schoenau, Sagradovka geboren wurde. Nachdem ihre Eltern nach Nordrussland umgezogen waren, lernte sie dort ihren zukünftigen Ehemann Heinrich H. Hiebert (1883-1966) #38457 kennen und heiratete am 15.11.1909. Sie hatten fünf Kinder, von denen zwei die Kindheit überlebten. Im Jahr 1912 zog die Familie nach Barnaul in Sibirien. 1929 flohen sie über den Amur-Fluss nach China und machten sich dann auf den Weg in die Stadt Harbin in Nordchina. 1930 gingen sie nach Amerika und ließen sich als Farmer in Reedley, Kalifornien, nieder. Agnes' Nachruf in der Mennonite Weekly Review vom 21. März 1957, S. 8, ist online veröffentlicht worden (in Englisch). Es folgt ein Nachruf in der Rundschau, der dem Online-Verzeichnis hinzugefügt werden wird. veröffentlicht Rundschau 5. April 1957 S. 9 Fr. Heinr. H. Hiebert † Schwester Agnes Hiebert, die Tochter von Peter Beier und Agnes geborene Teske, wurde am 25. August 1886 in Südrussland geboren und durfte am 3. März 1957 diese alte Welt in Reedley, Kalif., verlassen, um in die herrliche Gegenwart ihres Herrn und Heilandes Jesu Christi einzugehen. Sie erreichte das Alter von 70 Jahren, 6 Monaten und 6 Tagen. Den ersten Teil ihrer Jugendjahre verlebte sie in Südrußland, und später zogen ihre Eltern nach dem nördlichen Rußland. Von früher Jugend auf mußte sie zu Hause und auch als Dienstmädchen schwer arbeiten, und deshalb erhielt sie nur wenig Schulbildung. Am 15. November 1909 trat sie mit mir, Heinrich H. Hiebert, in den heiligen Ehestand. Unsere Ehe wurde mit 5 Kindern (2 Söhnen und 3 Töchtern) gesegnet. Ein Sohn und zwei Töchter starben im zarten Kindesalter. 1915 erkannte sie ihren verlorenen Zustand, und in tiefer Buße nahm sie Jesu als ihren Erlöser an. Am 27. August 1922 ließ sie sich taufen und schloß sich der Mennoniten-Brüdergemeinde an. Im Jahre 1912 zogen wir nach Sibirien und siedelten im Gebiet Slawgorod, nahe Omsk, an. Gott hatte meiner Frau die Gabe gegeben, Kranke zu pflegen und Knochen zurechtzusetzen. Diesen Dienst hat sie ganz bis zuletzt treulich gepflegt. Wir haben auch die schweren Tage der kommunistischen Revolution in Sibirien erlebt. Hätte sich Gott nicht unser erbarmt, so wären wir auch, mit vielen anderen, umgekommen. 1929 flohen wir über den Amurfluss und kamen nach Charbin, China. Im nächsten Jahre durften wir nach Nordamerika auswandern und kamen in San Francisco, Kalif., an. Wir gingen sogleich nach Reedley, Kalifornien, wo wir uns auf einer Wirtschaft niederlassen durften. Der liebe Gott hat uns in diesem Lande reichlich gesegnet — in geistlicher sowohl als auch in irdischer Beziehung. Im Jahre 1952 verkauften wir unser Land und erwarben uns ein Heim in der Stadt Reedley. Im darauffolgenden Jahr erkrankte meine liebe Gattin schwer und musste sich einer Operation unterwerfen. Sie hat seit 1953 sieben Operationen gehabt. Während dieser Zeit hat sie schwer gelitten. Die letzten 5 Monate musste sie die Nächte auf ihrem Stuhl zubringen. Ihr großes Verlangen war, aufgelöst zu werden, um in die himmlische Ruhe einzugehen, wo kein Leid noch Schmerz sein wird. Sie war mir eine treue Gattin. Sie war diejenige, die mich zum Heiland führte. Sie ist mir eine große Hilfe und Stütze in meinem Glaubensleben gewesen. Den Kindern war sie eine liebende und betende Mutter. Bei der letzten Abendandacht hat sie noch inbrünstig für ihre Kinder und ihre zwei Großkinder gebetet. Wir werden sie sehr vermissen, gönnen ihr aber doch die süße himmlische Ruhe. Sie hinterläßt mich, ihren tief betrübten Gatten, Heinrich H. Hiebert, Kalif.; 1 Tochter (Frau Agnes Friesen); 1 Sohn [Heinrich]; 1 Bruder (C. P. Beier, Aldergrove, B.C.); 1 Schwester (Frau Maria Klippenstein, irgendwo in Rußland); und viele andere Verwandte und Freunde. Die Familie. Cornelius Beier (1897-1972) (Katharinas Neffe) Cornelius Beier (1897-1972) #663444, ein Landwirt, war der Sohn von Aganetha Teske und Peter Beier. Geboren in Kaltan, Neu Samara, die Familie zog 1912 nach Barnaul, Sibirien. Im Jahr 1921 heiratete Cornelius Maria Loewen (1901-1973) #409518 in Saratov, Barnaul, Sibirien. Im November 1926 reisten sie nach Kanada und wohnten zunächst bei Verwandten in Laird, Saskatchewan. Sie ließen sich in Glenbush, Saskatchewan, nieder, wo mehrere ihrer elf Kinder geboren wurden. Im Jahr 1947 zogen sie nach Aldergrove (Langley Township), B.C., und 1960 nach Abbotsford. veröffentlicht Rundschau 24 Mai 1972 S. 11 Cornelius P. Beier † (Clearbrook, B.C.) Es ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes. Zu dieser Ruhe durfte Br. Cornelius P. Beier am 18. April 1972 eingehen. Die Begräbnisfeier fand am 24. April in der Clearbrook-MB-Kirche statt. Die Orgel spielte, während sich die Trauergäste sammelten. Nachdem der Sarg, gefolgt von der Trauerfamilie, hereingebracht worden war, wurde die Trauerfeier von unserem Pastor, Br. Herman Lenzmann, mit Gebet eingeleitet. Er verlas Joh. 11, 25-27, begrüßte die Versammelten und richtete Worte des Trostes an die Trauerfamilie. Der Männerchor sang das Lied: “I Shall Know Him” [Ich werde ihn erkennen]. Zwei Schriftabschnitte, Spr. 14, 32 und Jes. 43, 1-3, legte Br. H. Lenzmann seiner Botschaft zugrunde. Er zeigte, wie verschieden das Leben und ihr Handeln der Gottlosen und der Gläubigen ist. So verschieden ist auch ihr Ende. Das Ende des Gottlosen ist ohne Hoffnung. Für das Gotteskind ist eine Zuflucht, die es schon im Leben bei Jesu, dem Heiland, gefunden hat. Daher ist es auch im Tode sicher. In Jes. 43, 2a sagt es: “Denn so du durchs Wasser gehst, will ich bei dir sein.” In diesem Glauben durfte Br. Beier heimgehen. Die Versammlung sang das Lied: “Wenn ich am Ufer des Jordans steh’.” Br. Heinrich F. Klassen zeigte nach Hebr. 5, 7-9, Jesum, den leidenden Hohenpriester. Auch für Kinder Gottes ist der Weg des Leidens bestimmt. Hier lernt das Kind Gottes Gehorsam, übt sich in der Geduld, die Wurzeln des Glaubens gehen tiefer, daß es auch in Prüfungen stehen kann. Im Leiden geschieht auch die Vorbereitung zu dem Lob- und Danklied, das bei den Erlösten am gläsernen Meer erschallt. Br. H. Lenzmann verlas das Lebensverzeichnis. Es folgte noch ein Lied vom Männerchor: “Wenn zuletzt ich daheim.” Br. H. F. Klassen leitete im Schlußgebet. Nach der Leichenschau folgte die Beisetzung auf dem Friedhof des Hazelwood Cemetery. Lebensverzeichnis: Mein teurer Gatte und lieber Vater unserer Kinder, Cornelius P. Beier, wurde am 8. Januar 1897 in Koltan, Samara, Rußland, geboren. Seine Eltern waren Peter Beiers. Als Kind zog er mit seinen Eltern nach Paschnay, Sibirien. Schon frühe [im Jahr 1919] verlor er seine Mutter. Am 27. November 1921 reichte er mir, Maria Loewen, die Hand fürs Leben. Wir hatten in Saratow Hochzeit und wurden von Prediger Heinrich Loewen getraut. Im Jahr 1922 bekehrte sich mein Gatte und unser Vater. Er ließ sich bald darauf taufen und schloß sich der Saratow-MB-Gemeinde an. Die schweren Erfahrungen der Nachkriegszeit veranlaßten uns, Rußland zu verlassen. Im November 1926 kamen wir nach Kanada, zuerst zu unseren Großeltern und Verwandten in Laird, Sask. Bald darauf gründeten wir unser Heim bei Glenbush, Sask., wo wir in großer Armut die Pionierjahre miterlebt haben. In allen Lagen hat der Herr wunderbar geholfen und immer wieder unsere Gebete erhört. Es war in einem jener Jahre, wo mein Mann von einem Pferd einen schweren Schlag an seinen Kopf erhielt. Wiewohl ich allein mit den Kindern auf der Farm war, half den Herr wunderbar und hat auch meinen Mann wiederhergestellt. 1947 zogen wir von Glenbush nach Coughlan, B.C., wo wir mit Beeren und Ausarbeiten unser täglich Brot hatten. Dort schlossen wir uns der East-Aldergrove-MB-Gemeinde an. Im Jahre 1960 zogen wir nach Clearbrook, wo mein Gatte auch bald in den Ruhestand trat. Unser geistliches Heim fanden wir hier in der Clearbrook-MB-Gemeinde. Im letzten Sommer, 1971, fingen seine Kräfte zusehends zu schwinden an. Im Herbst verschlimmerte sich seine Lage. Trotz ärztlichem Bemühen konnte er nicht Hilfe finden. Am 14. April mußte er in das MSA-Hospital, wo der Herr ihn am 18. April 1972, 7.30 Uhr morgens, heimrief. Er ist daheim bei dem Herrn. Er war geduldig in seinem Leiden und hatte ein starkes Gottvertrauen. Er ist alt geworden 75 Jahre, 3 Monate und 10 Tage. Im Tode vorangegangen ist ihm ein Sohn, der letzten Sommer beim Baden im Cultus Lake zu Tode kam [Abram]. Das war ein schwerer Schlag. Ebenfalls im Tode vorangegangen sind seine Eltern, und soweit bewußt, alle seine Geschwister. Er hinterläßt mich, seine betrübte Gattin Maria Beier, sieben Söhne, zwei Töchter, einen Schwiegersohn, drei Schwiegertöchter, 19 Enkelkinder und viele Verwandte und Freunde. Er hat seinen Lauf vollendet und ist daheim bei dem Herrn. Die trauernde Gattin und Kinder. Geschrieben im Auftrage von H. Janzen, Korr. Heinrich Peter Beier (1902-1941) (Katharinas Neffe) Heinrich Peter Beier #75060 war der Sohn von Aganetha Teske und Peter Beier. Im Jahr 1912 zog die Familie nach Barnaul in Sibirien. Es folgten viele Todesfälle: 1918 ein Bruder, 1919 die Mutter, 1922 der Vater und 1923 eine Schwester. Heinrich wurde von seiner Schwester Agnes in die Familie aufgenommen und begleitete deren Flucht nach China 1929 und Kalifornien 1930. Er führte ein ruhiges Leben bis zu seinem frühen Tod durch einen Autounfall im Alter von 39 Jahren. veröffentlicht Zionsbote 19. Nov. 1941 S. 12 Heinrich Peter Beier wurde geboren am 27. Juli 1902 in Rußland, wo er auch seine Jugendjahre verlebte. Er verlor frühe seine lieben Eltern, sowie einen Bruder und eine Schwester. Der Bruder starb im Jahre 1918, die Mutter im Jahre 1919, der Vater im Jahre 1922, und eine Schwester im Jahre 1923. Nach dem Tode seiner lieben Eltern hatte er sein Heim fast ausschließlich bei seiner leiblichen Schwester und deren Familie, Mrs. [Agnes] H. H. Hiebert, wo er als einer zur Familie gehörend angesehen und geschätzt wurde. Als die Zeiten im Auslande immer schwerer wurden und viele flüchteten, kam auch er im Jahre 1930 im März mit seinen Geschwistern Hiebert nach Amerika. Hier hat er durch Ausarbeiten, indem die Gelegenheiten dazu in diesem Lande meistens günstig sind, seinen Lebensunterhalt gefristet. Er hatte eine milde und angenehme Natur, und seine Gegenwart war angenehm. Gerne würden wir von einer besonderen Erfahrung, die er mit dem Herrn gemacht, berichten, welches uns nicht vergönnt ist. Wir wissen aber und trösten uns damit, daß wir einen gerechten und gnädigen Gott im Himmel haben, der nur in dem Maß verlangen wird, nach dem er ausgeteilt hat. Montag Abend um etwa 8 Uhr ereilte ihm der plötzliche Tod, indem er auf der Seite des Weges hinter einem beladenen Trailer stand, während die Kar zur Station gefahren war um Gas zu holen. Es kommt eine andrer Kar und fährt gegen den Trailer, ihn zwischen Kar und Trailer plötzlich tötend. Er ist alt geworden 39 Jahre, drei Monate und sieben Tage. Er hinterläßt seinen plötzlichen Tod zu betrauern seine leibliche Schwester, Mrs. H. H. Hiebert samt Familie, einen Bruder [Cornelius] in Kanada samt Familie und eine Schwester [Maria] in Rußland samt Familie, sowie viele Freunde, die ihn liebten und ihn vermissen werden. Die trauernden Angehörigen. Reedley, California. Quellen
Bitte beachten Sie: Ich konnte nicht auf The Teske Story 1799-1990, bearbeitet von Ralph und Carolyn Fauth, zugreifen. Die Stammbäume, die dieses Buch zitierten, enthielten jedoch unseren Cornelius nicht.
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WriterIrene Plett is a writer, poet and animal lover living in South Surrey, British Columbia, Canada. Categories
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